Premiere in Landshut – Kirchen luden zur Freilufttaufe
Bei schönstem Sommerwetter feierten evangelische Gemeinden ein Tauffest im Naherholungsgebiet „Gretlmühle“. 31 Täuflinge schlossen ihren Bund mit Gott.
Wasser 23, Luft 28 Grad im Schatten: Was für tolle Bedingungen für eine Taufe im See. Im Landshuter Naherholungsgebiet „Gretlmühle“ war am Samstag die Premiere für eine große evangelische Freilufttaufe. 31 Täuflinge im Alter zwischen 0 und 18 Jahren schlossen den Bund mit Gott. Zum Tauffest unter freiem Himmel hatten die Landshuter Auferstehungs-, Christus- und Erlöserkirche sowie die Ergoldinger Pauluskirche eingeladen.
Etwa 300 Gäste, Täuflinge und ihre Familien, Freunde und Taufpaten machten es sich auf Picknickdecken unter Sonnenschirmen gemütlich. Für Dekanin Dr. Nina Lubomierski war es sichtlich „eine riesengroße Freude“, eine so große Taufgemeinde begrüßen zu dürfen. Zusammen mit Religionspädagogin Monika Haberl, Pfarrerin Johanna Krieger sowie den beiden Pfarrern Christoph Hilmes und Thomas Klenner taufte sie im See und am Strand mit Badeschuhen und Talar.
„Wir werden niemanden untertauchen und es gibt es auch keine Taufe to go“, erklärte die Dekanin, „wir trauen uns einfach, so richtig in den See zu gehen und im Sinne Jesu zu taufen.“
Für Bruno Neubacher, der extra aus Hamburg angereist war, ist die Seetaufe eine ganz tolle Erfahrung. „So muss Jesus im Jordan auch getauft worden sein. Die Ursprünglichkeit der Taufe gefällt mir“, lobt er. Und so steht der Opa knietief im Wasser, als seine Enkeltochter Lea getauft wird.
Vanessa und Christopher Stoll sind ebenfalls begeistert, ihre beiden Kinder Annika und Paulina im See taufen lassen zu können: „Dass sich die Kirche nach außen immer wieder öffnet, ist eine schöne Idee. Wir wurden schon im Freien getraut und fanden deshalb diese Form der Taufe hervorragend.“
Die Taufkinder sind zumeist festlich gekleidet, wie der dreijährige David. Neugierig und artig verfolgt der Täufling die nasse Prozedur. Aber in Papas Armen kann nichts schiefgehen. Er wird nicht untergehen. Ein schönes Bild für Taufe.
Organisationsleiterin Annabell Keilhauer von der Projektstelle „erkennbar evangelisch“ des Dekanats Landshut war nach dem Tauffest überglücklich: „Es hat super geklappt fürs erste Mal.“ Besonders dankte sie den vielen Helferinnen und Helfern aus den beteiligten Gemeinden und dem Bezirksposaunenchor unter der Leitung von Peter Horsche, der das Tauffest musikalisch hervorragend begleitete.
Über das „tolle Team“ schwärmte auch Dekanin Dr. Lubomierski. „Wie dankbar alle sind, wenn Kirche etwas Neues wagt“, war sie am Ende sichtlich berührt.
Das Tauffest 2023 als ein Moment des Glaubens, der Gemeinschaft und der Verbundenheit mit der Natur. Mit diesen Eindrücken plant das evangelische Dekanat Landshut bereits ihre nächsten Veranstaltungen unter freien Himmel und an ungewöhnlichen Orten.