Zu Beginn der Karwoche, am Palmsonntag, den 2. April 2023, singt der Motettenchor der Christuskirche unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Volker Gloßner das Passionsoratorium „Der Tod Jesu“ des Komponisten Carl Heinrich Graun. Graun (1704 – 1759) war ein Zeitgenosse Johann Sebastian Bachs. Seine Werke erfreuten sich noch im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit und erleben gerade eine Renaissance. Musikalisch und stilistisch zwischen Bach und Mozart angesiedelt beeindrucken in Grauns Komposition vor allem die eingängigen Chöre und die virtuosen Arien.
Karten im Vorverkauf gibt es beim Leserservice der Landshuter Zeitung: Altstadt 89, Telefon 0871/850-2710.
Zusammen mit dem Motettenchor singen und spielen das Regensburger Kammerorchester, die Holzbläser des Bayerischen Staatsorchesters und drei Vokalsolisten, allen voran Heidelinde Schmid aus Landshut (Sopran), der junge, aufstrebende Tenor Stephan Schlögl aus Regensburg, und Professor Thomas Gropper aus München (Bariton). Gropper ist einer der wenigen Sänger, der aufgrund seines großen Stimmambitus die exponierten Arien in sehr hoher Baritonlage mühelos singen kann.
Grauns „Tod Jesu“ durfte in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts über Jahrzehnte hinweg in keiner Karfreitagsaufführung im Berliner Dom fehlen. Als Hofkomponist bei Friedrich II. genossen er und seine Kompositionen, die zur musikalischen Epoche des empfindsamen Stils gehören, in ganz Deutschland einen ausgezeichneten Ruf und enorme Popularität. Viele Musikwissenschaftler halten sie den Bach-Passionen für ebenbürtig. Die Chöre beleuchten eindrucksvoll das Geschehen in Gethsemane und auf Golgatha; herrliche virtuose Arien in italienischer Manier zeigen seine außerordentliche Fähigkeit, eindrücklich und publikumswirksam zu komponieren. Sie müssen keinen Vergleich mit den weitaus bekannteren Arien Mozarts scheuen.
Das Konzert am Palmsonntag dauert ca. 80 Minuten.