In einer von zahlreiche Krisen und Konflikten geprägten Welt sind politische Grundselbstverständlichkeiten ins Wanken geraten: das Vertrauen in Regierung und Parlament ist geschwunden; durch den Aufstieg populistischer Parteien wird das etablierte Parteiensystem erschüttert; die unzufriedenen Bürger werden durch immer neue Protestbewegungen mobilisiert. Die Demokratie und der gesellschaftliche Zusammenschalt scheinen durch neue Konflikte, Spaltungen und Polarisierungen gefährdet zu sein.
Der Vortrag will helfen, die derzeitigen politischen Turbulenzen besser zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren. Zunächst werden die Ursachen für den Aufstieg des Populismus und das Entstehen neuer politischer Konflikte beschreiben; danach die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Zivilgesellschaft und auf das Verhältnis von Zivilgesellschaft und Demokratie; und abschließend die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Zivilisierung dieser Konflikte.
Prof. Dr. Grande vertritt die Auffassung, dass die Bildungspolitik im 21. Jahrhundert den Stellenwert bekommen muss, den die Sozialpolitik im 20. Jahrhundert hatte. Sicherheit kann in einer so unsicheren und turbulenten Welt nicht mehr über kompensatorische Politiken alleine hergestellt werden, sie muss über Befähigung geschaffen werden. Das ist nicht nur Aufgabe des Staates allein. Hier besteht auch ein großer und zunehmender Bedarf für zivilgesellschaftliches Engagement.
Herzliche Einladung zur Sonntagsvorlesung des Tutzinger Freundeskreises in Landshut, am 14.07.24, 11.30 Uhr, in der Christuskirche.