Ganz neue Wege beschreiten der Motettenchor der Christuskirche und KMD Volker Gloßner beim Konzert am Sonntag, den 18. Mai 2025 um 19 Uhr in der Christuskirche. Zusammen mit Bandoneon, Klavier, Kontrabass und dem Streichorchester Ensemble Lodron führen sie gemeinsam die Tango-Messe „Misa a Buenos Aires“ des argentinischen Komponisten Martín Palmeri auf. Mit der Mezzosopranistin Alice Lackner aus Berlin konnte eine echte Spezialistin gewonnen werden, die die stimmlichen und emotionalen Anforderungen des Tango Nuevo an die Sängerin in allen ihren Facetten auslotet und das Publikum in ihren Bann zieht. Karten für das Konzert im Vorverkauf gibt es u.a. über www.okticket.de und den Leserservice der Landshut Zeitung.
Auf den ersten Blick scheint der sinnlichste aller Tänze mit seinen weichen Melodiebögen und gleichzeitig feurigen Rhythmen nicht in einen kirchlichen Kontext zu passen. Der argentinische Komponist Martín Palmeri hat es von rund 30 Jahren dennoch gewagt. Während der Chor dem klassischen Aufbau der liturgischen Texte wie Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei folgt, fließen in die Ensemblebegleitung Tango-Elemente ein: Nicht nur die Besetzung des Instrumental-Ensembles mit Klavier, Saiteninstrumenten und Bandoneon folgt dem Vorbild des argentinischen Tango Nuevo, sondern auch Klangfarbe und Rhythmus orientieren sich daran. In der Synthese von argentinischem Tanz und liturgischen Texten lässt MartÍn Palmeri den Chor sich ganz der Umsetzung des Textes widmen, während die Instrumente die charaktergebenden Tango-Elemente beisteuern. So kommt dem Bandoneon eine bedeutende Rolle bei der Interpretation des Textes zu: Das typische Tango-Instrument mit seinen starken Luftgeräuschen ächzt und schnaubt - und illustriert damit den liturgischen Text mit einer Fülle von Emotionen: Schmerz und Trauer über den Kreuzestod Jesu, Freude über die Auferstehung, Bitte um Frieden. Melodisch und rhythmisch ist das Werk dem Vorbild Astor Piazollas verpflichtet und verspricht durchgehend hochemotionale Momente, die vom ersten Ton an den musikalischen Funken auf den Zuhörer überspringen lassen. Martin Palmeri ist eine wundervolle Synthese aus den Grundtexten des Gottesdienstes und dem argentinischen Tango gelungen.